Betznau liegt auf einer Terrasse des erweiterten Argentals, etwa zwei Kilometer westlich der Kressbronner Ortsmitte auf einer Höhe von 425 m ü. NHN. Der Ort ist umgeben von anderen Ortsteilen wie Berg, Gießen, Linderhof, Kalkähren und der Argen. Das Gelände am östlichen Ortsrand steigt über die Betzhofer Halde bis zu den Drumlins Ettenberg, Lehensburg und Mühlenberg stufenförmig an. Der Betznauer Bach, der vom Schleinsee über Nitzenweiler und durch das Brühl kommt, fließt durch das Dorf. Anfang der 1990er Jahre wurde das Bachbett im Zuge der Dorfsanierung teilweise wieder freigelegt.
Auf der Lenensburg nördlich von Betznau gab es bereits in der Hallstattzeit eine Höhensiedlung, den frühesten Beweis für menschliche Besiedlung in diesem Gebiet. Die Burg, die auf die spätmerowingisch-karolingische Zeit zurückgeht, wird mit der 769 erwähnten Entinesburg identifiziert. Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckte der Prähistoriker Gerhard Bersu bei Betznau eine römische Badruine, die auf die antiken Aktivitäten in der Region hinweist.
Ein Herr mit Namen Patacho wird als Gründer von Betznau vermutet, da er ab 805 in den Urkunden des Argengaus mehrmals erwähnt wird. Betznau könnte mit dem 905/906 erstmals erwähnten Pacenhoven identisch sein. Im Jahr 1112 wird eine Grafschaft Betznau erwähnt, die als Mittelpunkt des Argengaus und als Dingstätte von großer Bedeutung war. Die Flurbezeichnung „Waibelhub“ erinnert noch heute an diesen ehemaligen Gerichtsplatz.
Nach der Übernahme der Funktion als Dingstätte durch Tettnang ging das Gebiet Ende des 12. Jahrhunderts an den Grafen Hugo von Montfort über. Im Jahr 1268 erwarb das Stift St. Johann zu Konstanz einen Hof mit Obstbäumen in Bazenon. 1309 hinterließ Hugo III. seinem Sohn und Neffen unter anderem auch Leute und Güter in Betznau. Die Grafen von Montfort besaßen 1371 unter anderem acht Höfe in Betznau.
Im Jahr 1515 wird Betznau erstmals als dem Amt Hemigkofen und der Pfarrkirche St. Gallus in Gattnau zugehörig genannt. Bis 1934 gehörte Betznau zur Schultheißerei Hemigkofen, die dann mit Nonnenbach zur Gemeinde Kressbronn vereinigt wurde.
